European Media Art Festiaval Osnabrück

Konferenz

In Keynote Lectures werden sich auf der Konferenz des Festivals Wissenschaftler, Medientheoretiker, Journalisten und Künstler mit der Ironie in der Medienkunst auseinandersetzen. Insbesondere mit dem Einzug der s. g. Neuen Medien hat sich dieser Ansatz zunehmend als künstlerische Strategie weiterentwickelt. Dazu gehört auch der Blick auf aktuelle ökonomische, politische und soziale Verhältnisse. Die Referenten nehmen dabei auch Bezug auf aktuelle Diskussionen und thematisieren die Entwicklung und den Kontext von ironischen und humorvollen Darstellungen im mittleren Osten.
In einem weiteren Schwerpunkt werden die Entwicklungen im Onlinebereich diskutiert, in dem durch neue Angebote erhebliche Veränderungen in der Mediennutzung erfolgen, die zu einer Herausforderung für das Kino und TV führen.

Tactics of Mask Design: Subversive Identities after Snowden

Prof. Dr. Geert Lovink (NL)

 

Geert Lovink spricht über die Entwicklungen des Internet, den damit verbundenen Utopien  und deren ironischen, politischen und subversiven Implikationen. Geert Lovink gilt als einer der brillantesten Medien-Theoretiker unserer Zeit. Seit ihrem Entstehen hat Geert Lovink die Utopien, die der Entwicklung des Internets den Weg weisen sollten, verfolgt und mitzugestalten versucht – als  Aktivist, Organisator von Medienfestivals und schließlich als Wissenschaftler.


24. April, 13:00 h, Haus der Jugend

Artist talk


Paolo Cirio (IT / US)


Auf der kleinen karibischen Inselgruppe der Cayman Islands wird es Finanzinvestoren, Steuervermeidern und Spekulanten leicht gemacht, ihr Geld zu lagern oder zu verstecken. Mit diesem Finanzschlupfloch beschäftigt sich der Künstler und Aktivist Paolo Cirio in seinem Projekt „Loophole for All“ (siehe Ausstellung). Er stahl die Identität von 200.000 auf den Caymans registrierter Firmen und bietet diese ironisch auf seiner Website zum Kauf an. Auch mit anderen Aktionen und Interventionen in Bereichen des Copyrights, der Informationswirtschaft, des Militarismus und der praktizierten Demokratie hat Paolo Cirio auf sich aufmerksam gemacht.

24. April, 14:00 h, Haus der Jugend

Andrea Natella – in conversation with Alessandro Ludovico


Andrea Natella (IT)


Andrea Natella ist Soziologe, Marketing Stratege, kulturell intervenierender Künstler und Kreativdirektor von guerrigliamarketing.it, einer Fake Werbeagentur, die subversive Fake Projekte gestaltet und bizarre Kunstprojekte in den Bereichen Pornografie, Politik und Werbung entwirft. Er spricht über seine Guerilla Kommunikationsstrategien zwischen Marketing und Fiktion, in denen er Ironie als Methode anwendet. Er entwarf verschiedene Fake Online Plattformen, auf denen er surreale, aber perfekt plausible Marketing-Dienstleistungen anbot und sogar die Redaktion des „Vice“-Magazins täuschte, die sein Fake Projekt „This Man“ als real betrachtete.


24. April, 15:30 h, Haus der Jugend

We Grow Money,
We Eat Money,
We Shit Money


Shu Lea Cheang (TW / US / FR)


Die Medienkünstlerin Shu Lea Cheang war als Gastchefredakteurin für die Ausgabe Nr. 76 des digitalen französischen Kulturmagazins MCD eingeladen. In 33 Artikeln werden hier Projekte vorgestellt, die sich ironisch oder subversiv mit gesellschaftlichen oder ökonomischen Themen auseinandersetzen. Shu Lea Cheang wird auf drei Kapitel des Magazins eingehen und eine spannende Auswahl an Projekten vorstellen. Die englische Online-Version kann für 9 € heruntergeladen werden: www.digitalmcd.com

24. April, 16:30 h, Haus der Jugend

Artist Talk - TRANSMISSION MACHINE


Istvan Kantor (CA)


Der ungarisch-stämmige Medienkünstler aus Kanada bezeichnet sich selbst als „guerilla-politischen Aktivisten“, der in seiner Arbeit den künstlerischen mit dem gesellschaftlichen Ungehorsam verbindet, aber gleichzeitig die eigenen Strategien hinterfragt und diese gnadenlos karikiert.
In seiner ironischen Lecture wird Kantor im Jumpcut Style einige seiner Themen und Sujets wie Sixoclock theory, Neoism, Monty Cantsin, Liquid-ID, X-factor und Body modification präsentieren.
(Siehe auch Ausstellung „Forbidden Blood“)

24. April, 17:30 h, Haus der Jugend

Irony in the Middle East / Part I


Nat Muller (NL)


In ihrer Präsentation macht Nat Muller deutlich, wie Ironie und Humor in zeitgenössischer Kunst aus dem Mittleren Osten gehandhabt wird. Ironie und Humor wirken vielseitig, unter anderem als eine Strategie des Widerspruchs, als Möglichkeit, sich zu sozialpolitischen Themen zu äußern, um bestimmten Formen der Repräsentation entgegenzuwirken oder um gewisse Geschichten neu zu erzählen. In einer Region, die für ihre „schlechten Nachrichten“ bekannt ist, dienen Ironie und Humor natürlich auch als Ventil um so für die herbeigesehnte Comic Relief, also die befreiende Komik, zu sorgen.

25. April, 13:00 h, Haus der Jugend

Irony in the Middle East / Part II

Karl Sharro (GB)


Karl Sharro ist Architekt, Satiriker und Kommentator zum Thema Mittlerer Osten. In seinem Vortrag wird er auf seinen Blog „Karl reMarks“, einem politisch-kulturellen Blog über den Mittleren Osten mit gelegentlichen Exkursen in die Satire eingehen. Seine Beiträge wurden bereits in The Guardian, The Economist, The Wall Street Journal, der BBC, Public Radio International, Al-Jazeera, The Daily Star und Al Monitor veröffentlicht.

25. April, 14:00 h, Haus der Jugend

Conference Special: Online Media

Television Upended  


Kathy Rae Huffman (US)


Ein neues, verändertes TV ist im Netz entstanden und ist mittlerweile fest etabliert. Es offeriert eine neue Ära der Mobilität, des Betrachtens und Teilens, die weltweit stattfindet. Online TV ist heute eine unmittelbare Realität in der Medienwelt geworden und beeinflusst „die Industrie“ von Fernsehen, Film und visuellen Künsten. Es ersetzt die feststehenden Sendeformate und Bildschirme, die damit zur Vergangenheit werden.
Was sind diese tausenden Video und YouTube Channels und Streaming Shows? Wer sind die Produzenten? Was bedeutet das Internet für die Zukunft des TV? Welche Rolle spielte die Videokunst und wo sind die Künstler heute?

25. April, 15:30 h, Haus der Jugend

TV online vs. Online TV in Spanien

Maria Pallier (ES)


Das veränderte Konsumverhalten und die zunehmende Präsenz neuer digitaler Anbieter hat auch in Spanien tiefgreifende Auswirkungen auf die Medienlandschaft. So waren die traditionellen Fernsehsender gezwungen, ihr Angebot nicht nur online zu stellen, sondern auch zu erweitern.
Anhand vergleichender Beispiele aus diversen online-Angeboten soll die aktuelle Situation analysiert, aber auch die Frage aufgeworfen werden, inwiefern es im Zuge dieser Entwicklung überhaupt noch möglich ist, Bildungsauftrag und Qualitätsanspruch aufrecht zu erhalten, Kriterien, die andererseits sogar das Potential hätten, in Zukunft differenzierend zu wirken.

25. April, 16:30 h, Haus der Jugend

Wem gehört die Zukunft und wie werden wir vom Filmemachen leben können?


C. Cay Wesnigk (DE)


Bereits im Jahr 2001 hatte die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK) damit begonnen, eine Struktur zu entwickeln, die es Filmemachern ermöglichen sollte, die Möglichkeiten und Versprechungen des Internet zu nutzen.
Wir, die AG DOK, gründeten die OnlineFilm AG, eine Aktiengesellschaft der Filmemacher. Die Ironie liegt heute darin, dass zuerst die Piraten den Markt übernommen haben, nun aber internationale milliardenschwere Firmen unsere Konkurrenten sind.  Wir möchten die Frage diskutieren, wie wir den Piraten begegnen und wie wir auf dem „Markt“ verhandeln können, um unsere Online Rechte zu schützen und zu nutzen.

25. April, 17:30 h, Haus der Jugend

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