European Media Art Festiaval Osnabrück


Ausstellung 2015

Das Projekt "Ironie in der Medienkunst - subversive Interventionen" wird gefördert durch die Logo_Kulturstiftung und die

Das EMAF zeigt in seiner aktuellen Ausstellung "IRONY - Subversive Interventions" herausragende Positionen, die mit Ironie, Satire und Humor kulturelle Thematiken ergründen und rebellisch in sozio-politische Prozesse einzugreifen versuchen.

Info: Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück ist bis einschließlich zum 25. Mai 2015 zu sehen. Sonntags um 16 Uhr bieten wir hier öffentliche Führungen an. Für weitere Führungen wenden Sie sich bitte an Kerstin Kollmeyer unter Tel. 0541 - 21 658 oder presse(at)emaf(.)de.

Öffnungszeiten der Kunsthalle nach dem Festival:

dienstags, 13 - 18 h
mittwochs bis freitags, 11 - 18 h
samstags und sonntags, 10 - 18 h

Kunsthalle Osnabrück

Hasemauer 1, Osnabrück

CASTING JESUS

Christian Jankowski / DE / 2011

Der Vatikan sucht den Super-Jesus - unter diesem Titel könnte man Christian Jankowskis Arbeit analog dem populären TV-Format beschreiben - und würde nicht gänzlich falsch liegen. Drei Vertreter des Vatikan sollen aus 11 jungen Schauspielern den besten Jesusdarsteller wählen. Mit "Casting Jesus" hat wohl zum ersten Mal ein Künstler die Kirche beauftragt, ihr Bild von Jesus zu konstruieren. Dass sie die von ihr Jahrhunderte lang geformten Bildmuster reproduziert, ist dabei nicht verwunderlich.

Foto: Luise Müller-HofstedeFoto: Luise Müller-Hofstede

TSE (OUT)

Roee Rosen / ISR / 2010

Ist Exorzismus durch Sado-Masochismus möglich? Der israelische Filmemacher Roee Rosen bedient sich mit verstörendem Humor eines BDSM-Settings, um den rassistischen, kriegstreibenden bösen Geist des israelischen Außenminister Avigdor Lieberman aus dem israelischen Gesellschaftskollektiv zu treiben. Political Un-Correctness durchzieht die Arbeiten Rosens. Er benutzt Obszönitäten, Blasphemie oder falsche Identitäten, um mit Horror Fragen nach Normalität und Eindeutigkeit zu stellen.

LOOPHOLE FOR ALL

Paolo Cirio / IT / 2014

Auf den Cayman Islands wird es Steuervermeidern und Spekulanten leicht gemacht, ihr Geld zu lagern oder zu verstecken. Paolo Cirio stahl die Identität von 200.000 auf den Caymans registrierter Firmen und bietet diese auf seiner Website an, damit alle die Vorteile einer Null-Steuer erlangen. Seine Installation zeigt u. a. ein Video, das der Künstler mit Experten der internationalen Kapitalverschiebungen über deren soziale Kosten aufgenommen hat.

THIS UNFORTUNATE THING BETWEEN US (TUTBU)

Phil Collins / UK/D / 2011

TUTBU TV zeigt im Format eines Verkaufskanals nicht billige Ringe oder merkwürdige Fitnessgeräte, sondern bietet „Lebenserfahrungen“ zum Super-Sonderpreis von 9,99 € (Studenten-, Rentner- und Arbeitslosenrabatt möglich). Erwerben kann man etwa, in einem Pornofilm mitzuwirken bzw. sich einem „echten“ Stasi-Verhör zu unterziehen. TUTBU TV untersucht, wie wir Kultur durch die Kameralinse erfahren, wie die ästhetischen Vorgaben der Medienformate deren Aussagen prägen oder wie den Wünschen nach Intimität in der öffentlichen Sphäre der Medien entsprochen wird.

BIGASSO BABY

annette hollywood / D / 2014

Auf einem Bonanza-Rad durch Berlin cruisend, performt die Künstlerin ihren "Answer Song" auf Jay-Z's Picasso Baby: A Performance Art Film. Der Rapper Jay-Z hatte das Promo-Video in einer Galerie mit bekannten Größen der amerikanischen Kunstszene in der Attitüde der MoMA-Performance von Marina Abramovic inszeniert. Wie in einigen anderen ihrer Arbeiten greift annette hollywood in DIY-Manier und bewusst dilettantisch Stilmittel der Hip-Hop- und Spayer-Szene auf, um den zeitgenössischen Kunstbetrieb zu parodieren und um dessen Nähe zum inhaltsleerem Status- und Reichtumsgehabe zu beleuchten. Gleichzeitig thematisiert sie die ökonomisch prekäre Lage und die Produktionsbedingungen der überaus meisten Künstler und Künstlerinnen.

JUSTIFIED BELIEFS

Christian Falsnaes / DK / 2014

Fünf Kopfhörer werden den Besuchern angeboten, über die sie kleine Handlungsanweisungen des Künstlers erhalten. Wenn sie die Instruktionen unter den Blicken der anderen Ausstellungsbesucher vollführen, verlassen sie die Komfortzone des reinen Betrachtens und werden Teil einer künstlerischen Arbeit, die sie allerdings durch individuelle Entscheidungen auch formen können.

Zeiten der Performances: 22. April: 20 – 22 h, 23. – 26. April: täglich  14 - 18 h, im Anschluss an das Festival Sa. und So. sowie Pfingstmontag:  15 – 17 h


Außerhalb der Performance-Zeiten:

RISE

Christian Falsnaes lud etwa 500 Personen in den großen Saal der Berliner Akademie der Künste ein. Als "Performance-Generator" ruft er das Publikum mit der Rhetorik eines Fitness-Trainers oder eines Management-Coachs dazu auf, zu ihm auf die Bühne zu kommen und seinen Empowerment-Anweisungen zu folgen. Es soll extatisch schreien oder tanzen, Mitakteure die Wangen küssen usw. Falsnaes geht es um die Prozesse des Verführens, allerdings auch um Mechanismen des Vertrauens und der Kooperationsbereitschaft.

Zeiten der Performances: 22. April: 20:00 – 22:00 h, 23. – 26. April: täglich  14:00 - 18:00 h, im Anschluss an das Festival Sa. und So. sowie Pfingstmontag:  15:00 – 17:00 h

OFERTA ESPECIAL

Ruben Aubrecht / A / 2013-14

Ohne um Erlaubnis zu bitten, filmte der Künstler in etablierten Museen in Mexico City Videokunst direkt von den Leinwänden ab. Er konfigurierte und verpackte diese Kopien, wie Straßenverkäufer ihre illegalen Hollywood-Blockbuster Kopien anbieten, und schuf so einen absurden Kontext, der hochpreisige Kunstwerke mit der normalen Straßenkultur verbindet.

VAN GOGH VARIATIONEN

Marcello Mercado / ARG/D / 2014

Die Variationen beziehen sich auf verschiedene Strategien, die versuchen, sieben Sonnenblumen-Gemälde von Van Gogh und deren Gelbtöne zu archivieren und zu konservieren. Unter künstlerischer Perspektive entwickelt der Künstler Methoden der Datenernte per Drohnen und der Kartierung und Fotografie der relevanten Orte mittels DNS-Analyse, per Google-Earth, mit 3D-Druck oder durch Farb-Code-Processing.

LEAVING A USER’S MANUAL

*IRON A HARE *LEAVE A DESIRE *CLIMB UP HIGH

Meggie Schneider / DE / 2015

Der Hase ist ein Sympathieträger und als „Dürer Hase“ weltberühmt; Symbol der Fruchtbarkeit, Verliebtheit und Weisheit. Ein im Alltag und in der Kunst durchzitierter Kulturfolger, dem die Kultur verfolgt. Die Sichtschutz-Wand bezeichnet Trennung, Grenze, Schutz und steht für einen eingeschränkten Blick. Der Hochstand, auch Ansitzeinrichtung oder Kanzelleitersitz genannt, erlaubt einen weiten Blick. Eine „Gebrauchsanweisung“ in drei Fragmenten. Brechen sie also auf, gehen Sie los, hinterlassen Sie Wünsche, Denken und Begehren, bügeln sie den Hasen auf ein persönliches Kleidungsstück Ihrer Wahl, nehmen Sie den Hasen mit auf die Reise und gönnen Sie sich eine weite Sicht!

DEAR LORDE

Emily Vey Duke & Cooper Battersby / CAN / 2015

Die 14-jährige Maxine Rose sammelt Knochen. Auf der Suche nach ihrer Künstler-Identität und unsicher, ihre Arbeiten öffentlich zu zeigen, wendet sie sich mit der Forderung “Ich verdiene gehört zu werden“ an ihre Helden, dem Pop Star Lorde, der Primatenforscherin Jane Goodall, dem Comedian Louis C.K., an Bischof Desmond Tutu und an die Biologin Lynn Margulis. Lorde widmet sie ein Bild aus Knochen.

Autoscopy for Dummies

Antonin De Bemels / BE / 2013

De Bemels transformiert eine steinerne Skulptur in einen lebenden Dummy, der verzweifelt versucht herauszubekommen, ob er (es?) menschlich sei oder nicht. Zwar besitzt er viele wichtige Körperteile wie Beine, Arme, Augen oder Mund nicht, fragt sich aber, ob diese wirklich notwendige menschliche Attribute sind. Wie wird ein unbewegliches Objekt zu einem lebenden Ding? Die Installation zeigt die existentielle Fragestellung eines nicht-existenten Wesens und ist zugleich eine Reflexion über unseren eigenen existentiellen Wanderungen.

Forbidden Blood

Istvan Kantor

Das Titelstück „Forbidden Blood“ entstand in der Stadt Wuhan in China im Rahmen von Istvan Kantors Performance Tour im Dezember 2014. Chinesische Behörden kritisierten und verurteilten Kantors geplante Performance, in der er beabsichtigte, in den Jangtse-Fluss zu bluten. Sie bezeichneten Kantors Vorschlag als einen unerwünschten Akt der Subversion. Kantor reagierte mit einer umso cleveren und rebellischeren Art der Umsetzung…

The Wall

Egill Saebjörnsson / IS / 2006 - 2015

Die Installation besteht aus einer Wand mit Gegenständen. Eine pinkfarbene Jacke und eine Plastiktüte aus einem deutschen Supermarkt hängen an der Wand und davor steht ein Pappkarton. Ein Videoprojektor projiziert ein Bild an die ganze Wand und die Gegenstände, welche nun mit den Handlungen im Video interagieren. Die Dinge entwickeln sich langsam; eine Szene gleitet in die nächste über. Indem der Zuschauer von einem Ort zum nächsten geführt wird, wird die traumgleiche Geschichte mittels Animationen und Geräuschen in eine 18-minütige Séance aus abstrakten und bildlichen Szenarien verwoben.

Turmlaute.2: Wachturm

georg klein / DE / 2007 - 2015

Das Projekt spielt mit einer Fake-Strategie, die das Publikum auf direkte Weise herausfordert: über Presse, Website und Social Media, aber insbesondere vor Ort in einem fiktiven Registrationszentrum wurde zu einer privat organisierten Überwachung der EU-Grenzen gegen illegale Immigration aufgerufen, mit neuester Webcam-Technik, bequem vom eigenen Computer zu Hause aus. Ursprünglich inszeniert mit Videos, Sounds und interaktiver Überwachungstechnik in einem ehem. DDR-Grenzwachturm, ist das 2007 gestartete Projekt heute aktueller denn je.

Exit Art

Felix Thiele / DE / 2014

Machen auch Sie sich Sorgen um Ihre Zukunft? Haben Sie Angst vor Kritik? Vermeiden Sie den Gedanken an Ihre Finanzen? Sehnen Sie sich nach einer sinnvollen Betätigung? Erfahren Sie Unsicherheit oder Resignation seitens Ihrer Familie? Unterliegen Sie Zwängen des Kunstmarkts? Quälen Sie Selbstzweifel? Spüren Sie gesellschaftlichen Druck? Ist ein Leben außerhalb des Kunstbetriebs ein befreiender Gedanke? Hoffen Sie nicht weiter auf das Unwahrscheinliche, schaffen Sie den Durchbruch - durch Abbruch! Trotz vergleichbarer Probleme, mit denen AbbrecherInnen zu kämpfen haben, sind die Motive, die Kunstszene zu verlassen sowie die Ausstiegswege so individuell wie die Personen selbst. Exit Art informiert, analysiert und berät nach Ihren Bedürfnissen: kompetent, kostenfrei und kreativ.
Von der Selbstausbeutung zur Selbsthilfe - Exit Art!

Ein Projekt des Media Campus

In 12 Minuten lernst Du alles über Kunst-Video

Chao-Kang Chung / DE / 2015

"In diesem Film gibt es zwei parallele Linien: Die erste ist das Klischee in zeitgenössischer Videokunst; die zweite zeigt die Probleme ausländischer Studierender, z.B. sprachliche Probleme, Missverständnisse usw. Die meisten Situationen habe ich während des Studiums in Deutschland persönlich erfahren. Ich versuche, die beiden Linien im Film in einem witzigen Stil zu präsentieren." Chao-Kang Chung

Ein Projekt des Media Campus

KHM_section

Die Kunsthochschule für Medien, Köln, hat in Zusammenarbeit mit Prof. Mischa Kuball eine Ausstellung ihrer Arbeiten für das EMAF zusammengestellt. Die Arbeiten sind im Rahmen der EMAF Ausstellung bis einschließlich 25. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen.

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Julius Brauckmann: "O.T."Julius Brauckmann: "O.T."
Foto: Angela von BrillFoto: Angela von Brill

Hochschule Osnabrück

Studierende des Studiengangs "Media & Interaction Design" präsentierten ihre Projekte im Klostergewölbe der Kunsthalle Osnabrück.

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Turm Bürgergehorsam


Hasetorwall, Osnabrück

Eskalation Eisskulptur Epsilon

Wagehe Raufi / DE / 2014

Die Videoinstallation „Eskalation Eisskulptur Epsilon (ε)“ ist eine Allegorie der Maßlosigkeit. Das aus der Aufsicht gefilmte Video zeigt die Performerin in 150 Liter Speiseeis baden. Analog zur Kameraperspektive wird es auf den Boden projiziert, zwischen zwei steile, dreistufige Tribünen.

Ein Projekt des Media Campus

Angel of Incident

Piet Heijden-Hume / NL / 2015

Der Künstler benutzt seine „do it yourself“-Einstellung um einen Raum mit Licht zu durchfluten. Das ist etwas, das er schon immer machen wollte. Durch ein langes choreographiertes Programm aus Animationen, Beamern und gebogenen Spiegeln bietet uns Heijden-Hume eine mysteriöse Low Definition Oper über Abstraktion und Atmosphäre an.

Ein Projekt des Media Campus

Assimilight

Studierende der Hochschule Osnabrück

Sie weiß, dass Sie da sind. Jeder Schritt, jedes Wort, jeden noch so kleinen Laut nimmt Assimilight wahr und wenn es dunkel wird, verarbeitet sie in ihren Träumen die Erlebnisse des Tages als Licht.

Ein Projekt des Media Campus

Stadtgalerie + Café


Große Gildewart 14, Osnabrück

Down to Earth

Anna Vasof

Die Filminstallation, bestehend aus Schuhpaaren und Monitor, zeigt im Video die Bewegung der getragenen Schuhe, die durch Zusätze wie Mausefallen, Regenschirme oder Rückspiegel zu „Schuhwerken“ werden. Diese Zusätze verwandeln die Schuhpaare in performative Objekte, erschweren ihre Benutzung und verändern die Funktion: Sie erzeugen verschiedenen Rhythmen und erzählen Geschichten.

Ein Projekt des Media Campus

WERTAGENTUR

Musik & Kunstschule Osnabrück

Ein Büroraum, eine etwas sterile, stumpfe Arbeitsatmosphäre. Zwei Künstler im Anzug animieren das Publikum, sich kreativ zu betätigen und Zeichnungen zu erstellen. Ein weiterer Künstler zeichnet selbst eifrig. Die entstandenen Werke werden dem Publikum zum Kauf angeboten. Wenn kein direktes Kaufinteresse entsteht, ist das Werk wertlos und wird vernichtet. Schülerinnen der Musik & Kunstschule haben sich mit dem Kunst- und Kulturbetrieb, insbesondere in Osnabrück, kritisch auseinander gesetzt und fragen nach dem (Stellen-)Wert von Kunst und Kultur in unserer Stadt.


Performances: Do – So 13:00–14:00 h und 18:00–19:00 h

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